Yoga für das Immunsystem. Yoga ist kein Sport! Auch wenn das im Westen fast nur so angepriesen wird. Yoga ist eine Wissenschaft und eine Lebenseinstellung. Neben den körperlichen Übungen (Asanas), kommen auch Atemübungen (Pranayama), Konzentrationsübungen, Meditation zum Einsatz um Körper und Geist zu formen. Und da sprechen wir noch nicht einmal von der spirituellen Seite des Yoga. Durch all diese Übungen wird der Körper für den spirituellen Wachstum vorbereitet. Durch Yoga wird der Fluss des Prana (Lebensenergie) verbessert, was uns wiederrum mehr Kraft, Gesundheit und Ausdauer beschert. Yoga stärkt nachweislich das Immunsystem.
Yoga für das Immunsystem – Asanas
Wissenschaftlich nachgewiesen ist bereits, dass regelmäßige Asana-Übungen die Immunzellen im Blut um bis zu 15% vermehren. Hier eine kleine Auswahl an Asanas, die unser Immunsystem stärken:
Ardha Matsyendrasana (Drehsitz) stimuliert die Adrenaldrüsen und die Nebenschilddrüsen, die sogenannten „Wächter der Gesundheit“. Zudem wird die Milz aktiviert, welche Abwehrzellen für Lungeninfekte produziert.
Sarvangasana (Schulterstand) stimuliert die Leber und die Schilddrüse und unterstützt somit einen reibungslosen Stoffwechsel. Weiters wird die Thymusdrüse angeregt, was zu einer verbesserten Immunaktivität führt.
Halasana (Pflughaltung) regt die Thymus-, die Schild- und die Hirnanhangsdrüse an. Letztere reguliert den Hormonhaushalt. Diese Pose trainiert die Lymphknoten im Halsbereich, um Krankheitserreger besser abzuwehren.
Padahastasana (Hand zu Fuß-Haltung) beruhigt den Geist und hilft bei Stress. Sie aktiviert die Leber und die Nieren, das wiederrum führt zu mehr Energie im Körper. Weiters wird das zentrale Nervensystem entspannt und der Schlaf verbessert.
Yoga für das Immunsystem – Pranayama
Pranayama, die yogischen Atemübungen, steigern die körperliche Energie und helfen somit dem Immunsystem. Nadi Shodhana, die Wechselatmung, erweitert nicht nur das Lungenvolumen, sondern bringt auch den Energiehaushalt in Einklang. Die Energiekanäle werden gereinigt und Prana fließt wieder frei. Unsere Anleitung für Nadi Shodhana findest du hier.
Yoga für das Immunsystem - Meditation
Meditation ist bereits eine fortgeschrittene Yogapraxis, die zur Bewusstseinserweiterung verwendet wird. Ein netter Nebeneffekt ist hormonellen und immunologischen Harmonisierung aller Körpersysteme. Da echte Meditation für die meisten zu anstrengend ist, empfehle ich für Yoga-Anfänger die sogenannten „Geführten Mediationen“. Dabei handelt es sich nicht um Mediation im eigentlichen Sinn (Geist zur Ruhe bringen), sondern um Fantasiereisen, die den yogischen Konzentrationsübungen zugeordnet werden. Dabei wird nicht versucht, die Gedanken abzuschalten, sondern sie in eine gewisse Richtung zu lenken. Es handelt sich dabei um eine Vorstufe zur Meditation.
Stress reduzieren
Stress passiert nicht nur im Geist, sondern im ganzen Körper. Wenn wir mit Stress auf eine hektische, negative oder lebensbedrohliche Situation reagieren, wird vermehrt Adrenalin ausgeschüttet. Das wiederrum, lässt unser Herz schneller schlagen und unser Gehirn wird besser durchblutet. Da bleibt leider nicht mehr viel Energie für alles andere im Körper. Stress schwächt daher unser Immunsystem. Stress kommt nicht von außen. Es ist eine natürliche Reaktion auf eine Bedrohung. Da wir heutzutage aber nur mehr selten einer gefährlichen Situation ausgesetzt sind, die wirklich unser Leben bedrohen, müssen wir wieder lernen, angemessen zu reagieren. Yoga kann mit Asanas, Pranayama uns weiteren Techniken helfen, auch in hektischen Situationen Ruhe zu bewahren. Lese mehr dazu hier.
Optimale Ernährung
Ein schwaches Immunsystem macht sich bei unseren Breitengraden besonders in Herbst und Winter bemerkbar. Die Nase läuft, der Hals kratzt und Glieder schmerzen. Das muss aber nicht sein. Mit einer der Jahreszeit angepassten Ernährung kannst du deinen Körper ideal unterstützen.
Neben einer vegetarischen Ernährung (kein Fleisch, Fisch oder Ei) empfiehlt Yoga wärmende Speisen und Gewürze in der kalten Jahreszeit. Greife vermehrt zu folgenden Lebensmittel: Kürbis, Rüben, Reis, Haferflocken, Zimt, Nelken, Kurkuma, Ingwer, Anis, Kardamom, Buchweizen, Roggen, Ghee und Nüsse.
Meiden solltest du hingegen kühlende Speisen wie Rohkost, Milch und Joghurt (produziert auch Schleim), Melone, Erdbeeren, Salbei, Minze und Zitrusfrüchte.
Wir wünschen dir ein starkes Immunsystem und eine angenehme, kalte Jahreszeit!
Hinterlass uns ein Kommentar und erzählt uns, deine Tricks für Herbst und Winter.