Die wichtigsten Yogastile im Überblick

Zwischen Karma Yoga, Yin Yoga und Vinyasa Yoga verwirrt man sich leicht im Dschungel der Yogastile. Diese Liste soll dir helfen einen Überblick zu bekommen und den für dich passenden Stil zu finden.

Hatha Yoga – Die Mutter der Yogastile

Sanskrit: hatha= Kraft (ha steht für Sonne, tha steht für Mond)

Hatha Yoga ist ein uralter Weg des Yogas der eng mit dem traditionellen Raja-Yogaweg verbunden ist. Fälschlicherweise wird häufig angenommen, dass Hatha Yoga eine einfache Yoga Form ist. In Wirklichkeit handelt es sich aber um den Ursprung des körperlichen Yogas. Alle Übungen können dem Alter, der Fitness und dem Gesundheitszustandes des Praktizierenden entsprechend angepasst werden. Übungen können daher sehr einfach oder aber auch herausfordernd durchgeführt werden. Das wunderbare am Hatha Yoga ist, dass selbst innerhalb einer Klasse auf die Unterschiede eingegangen werden kann. So können Yoga-Anfänger gemeinsam mit Fortgeschrittenen trainieren und voneinander lernen. Ziel des Hatha Yoga ist es, den Körper flexibel und geschmeidig zu machen, um anschließend möglichst lange in Meditation, sitzen zu können. Hatha Yoga dient als Vorbereitung für höhere spirituelle Praxen. Eine typische Hatha Yogaklasse beinhaltet Asanas (Körperübungen), Pranayamas (Atemübungen), Mudras (Handgesten) eine lange Entspannungsphase, Meditation und für Fortgeschrittene auch Bandhas (neuromuskuläre Verschlüsse) und Shatkriyas (Reinigungstechniken).

Anstrengung: * bis ***

Schwerpunkte: Körper für anschließende Meditation vorbereiten, spiritueller Wachstum

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Vinyasa Yoga / Yoga Flow / Vinyasa Flow

Sanskrit: vinyasa = Bewegung, Verbinden

Vinyasa Yoga verbindet die Asanas des Hatha Yoga zu einer fließenden Abfolge. Gleichzeitig wird der Atem bewusst mit den Bewegungen synchronisiert. Bei diesem sehr dynamische Yogastil werden Dehnungs- und Kräftigungsübungen fließend miteinander verbunden. Anfängerkurse bieten den idealen Einstieg. In fortgeschritten Klassen sind die Übungen komplexer und es wird zunehmend Kraft, Kondition und Achtsamkeit geschult. Die verschiedenen Schwierigkeitsstufen können in der Regen nicht in einer Klasse verbunden werden. Es ist daher wichtig, dass du eine Gruppe findest, die deiner Schwierigkeitsstufe entspricht.

Anstrengung: ** bis ***

Schwerpunkte: Konzentration, Körper kräftigen

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Kundalini Yoga

Sanskrit: kundal = zusammengerollt

Kundalini Yoga befasst sich mit dem Astralkörper, Chakras (Energiezentren) und Nadis (Energiekanälen). Es werden die Asanas des Hatha Yoga mit dem Atem und einem speziellen Bewegungsablauf kombiniert, der das Ziel hat, die Kundalini Energie zu aktivieren. Diese sitzt im Becken und wird durch Asanas (Körperübungen), Pranayama (Atemtechniken), Kriyas (Reinigungstechniken), Meditation und Mantra Chanten (Singen) erweckt.

Anstrengung: **

Schwerpunkte: Spiritueller Wachstum, Körper kräftigen und reinigen

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Ashtanga Yoga

Sanskrit: ashtanga = acht Glieder

Sri Krishna Pattabhi Jois (1915-2009) entwickelte diese sehr kraftvolle und dynamische Form des Hatha-Yoga. Die fordernden Übungen werden in einer fest vorgegebenen Reihenfolge ausgeführt. Häufig werden die Asanas durch Sprünge miteinander verbunden und mit der Ujjayi-Atmung (Kehrkopfritzenatmung) verknüpft. Die Ujjayi Atmung erzeugt Hitze im Körper und wirkt somit schweißtreibend und entgiftend. Das vom Amerikaner Bryan Kest begründete Power-Yoga ist eine Ableitung des Ashtanga Yogas, wobei die Reihenfolge flexibel bleibt und keinem festen Ablauf folgt.

Anstrengung: ***

Schwerpunkte: Körper kräftigen und reinigen, Kondition trainieren

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Iyengar Yoga

Dieser, von B.K.S. Iyengar (1918-2014) entwickelte, Yogastil ist sehr kraftvoll. Der Fokus liegt auf der exakten Ausführung der Asanas, welche länger gehalten werden und dynamisch miteinander verbunden werden. Typischerweise werden Hilfsmittel wie Blöcke, Gurten und Stühle verwendet. Der Lehrer beobachtet die Übenden genau und korrigiert bei Bedarf . Um die Schwierigkeit anzupassen, können einzelne Übergänge in Zwischenschritte aufgeschlüsselt werden.

Anstrengung: ** bis ***

Schwerpunkte: exakte Ausführung der Asanas, Korrekturen, Körper kräftigen

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Sivananda Yoga

Der indische Arzt Swami Sivananda (1887–1963) war Lehrer des Hatha- und Raja Yogas. Sein Schüler und enger Vertrauter Swami Vishnudevananda (1927-1993) gründete 1959 das erste Sivananda Yoga Vedanta Zentrum in Montreal, Kanada und brachte Yoga damit in den Westen. Sivananda Yoga ist Hatha Yoga, wird jedoch als Zeichen des Respekts den Sivananda Yoga Zentren als Sivananda Yoga in gelehrt. Sivananda Yoga kann in jeder Lebensstufe praktiziert werden. Das Spezielle am Sivananda Yoga, wie es auch bei Yog Temple unterrichtet wird, ist das die traditionellen Ansätze des Hatha Yoga (Asanas, Pranayama, Tiefenentspannung, vegetarische Ernährung, positives Denken und Meditation) in einem ganzheitlichen Paket vermittelt werden.

Anstrengung: * bis ***

Schwerpunkte: Ganzheitlicher Ansatz; Spiritueller Wachstum, Gesundes und friedvolles Leben, Körper kräftigen und Reinigen

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Jivamukti Yoga

Sanskrit: jivamukti = Befreiung zu Lebzeiten

Dieser vom Ashtanga Yoga inspirierte Stil wurde 1987 vom Künstler-Ehepaar Sharon Gannon und David Life in New York gegründet. Es verbindet Asanas des Hatha Yoga durch fließende, tänzerische Übergänge. Kombiniert werden diese mit einer speziellen Atemtechnik und Musik. Jivamukti Yoga konzentriert sich auf den Körper, Ethik und eine spirituelle Praxis. Jivamukti Yogis folgen fünf Lehrsätzen: Shastra (Studium der traditionellen Yoga Schriften und Sanskrit), Bhakti (Hingabe zu Gott), Ahimsā (Gewaltlosigkeit), Nāda (Musik – Hören und Chanten) und Dhyana (Meditation).

Anstrengung: * bis ***

Schwerpunkte: Körper kräftigen, ethnischer Lebensstil, spiritueller Wachstum

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Bikram Yoga

Bikram Choudhury entwickelte diesen Yogastil in den 1970ern und verbreitete ihn in den USA. In einem 105°F (40°C) warmen Raum mit 40% Luftfeuchtigkeit wird eine Abfolge aus 24 Hatha Yoga-Asanas und 2 Pranayamas unterrichtet. Im Westen, besonders in den USA, erfreut sich dieser Yogastil großer Beliebtheit. In den letzten Jahren wird aber immer mehr Kritik hörbar. Der scheinbar beschleunigte Entgiftungsprozess oder die angepriesene erhöhte Muskelflexibilität konnte wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden. Ärzte warnen zudem vor dem erhöhten Wasser- und Elektrolyteverlust, der zu Muskelkrämpfen und Kreislaufkollaps führen kann. Mit der spirituellen Seite des Yoga hat dieser Stil rein gar nichts zu tun. Es ist mehr eine Gymnastikstunde in der Sauna.

Anstrengung: ***

Schwerpunkte: Körper kräftigen, Balance verbessern

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Yin Yoga / Faszien Yoga

Chinesisch: yin = weibliches, passives Prinzip

Paulie Zink entwickelte Yin Yoga in den 1980er Jahren.In späterer Folge wurde dieses von seinem Schüler Paul Grilley und dessen Schülerin Sarah Powers weiterentwickelt. Bei Yin Yoga werden Hatha Yoga-Asanas für eine längere Zeitspanne (1-20 Minuten) gehalten und somit eventuell verklebtes Gewebe um die Gelenke gelöst, gedehnt und gestärkt. Das lange Halten einer Dehnung ist ein signifikanter Aspekt des Hatha Yogas. Hatha Yoga wird fälschlicherweise häufig als rein aktiver Yogastil bezeichnet. Der Grundgedanke der Mutter der Yogastile ist jedoch die Verbindung von passive mit aktiven Elementen, von Yin mit Yang, von weiblich mit männlich.

Der Unterschied zwischen Hatha und Yin Yoga, ist das sich Yin Yoga ausschließlich auf passive Übungen stützt und diese häufig mit dem Vorlesen philosophischer Texte oder dem Abspielen von Musik begleitet. Viele Positionen sehen gleich aus, werden aber unterschiedlich ausgeführt (spezielle Muskelgruppen werden nicht beansprucht) und erhalten daher auch neue Namen im Yin Yoga. Im Westen ist Yin Yoga auch als Faszien Yoga bekannt und findet dank seines schmerzlindernden Elements und sanften Einheiten immer mehr Anhänger. Das passive Yin Yoga bildet den perfekten Ausgleich zu den aktiven ‚Yang Yoga Stilen‘, wie Vinyasa Yoga oder Ashtanga Yoga.

Anstrengung: *

Schwerpunkte: Verklebtes Gewebe lösen – Schmerzen lindern, Innere Ruhe finden

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Anusara Yoga

Sanskrit: anusara = nachfolgen, gemäß

1997 gründete der Amerikaner John Friend diesen Yogastil, der sich auf das Öffnen des Herz-Chakras konzentriert. Seit der Gründung gab es einen wahren Anusara Hype, der 2012 durch einen Skandal um den Gründer und dessen Rücktritt als Geschäftsführer schlagartig ein Ende fand. Seit der Umstrukturierung zeigt sich die Anusara Yoga Gemeinde deutlich bescheidener ohne Guru und Machtstrukturen. Eine klassische Anusara Yogastunde wird durch einen kleinen philosophischen Vortrag eröffnet und durch Hatha Yoga-Asanas, die speziell die Herzregion öffnen und stärken, komplimentiert.

Anstrengung: * bis **

Schwerpunkte: Körperliche, geistige und spirituelle Öffnung des Herzens

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Therapeutisches Yoga / Yogatherapie

Yogatherapie ist eine Untergruppe des Hatha Yogas. Durch speziell entwickelte Sequenzen und Methoden werden Beschwerden (Rückenschmerzen, Unfruchtbarkeit, Stress, Depression…) behandelt und die Selbstheilungskräfte aktiviert. Eine Yogatherapie sollte in Einzelsitzungen abgehalten werden, dadurch kann auf individuelle Bedürfnisse und körperlich Einschränkungen eingegangen werden.

Anstrengung: * bis **

Schwerpunkte: Linderung von Schmerzen, Aktivierung der Selbstheilungskräfte

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Luna Yoga

Luna = römische Mondgöttin

In den 1980ern erweiterte die deutsche Autorin Adelheid Ohlig die menstruationseinleitenden Methoden von Aviva Steiner und begründete somit das Luna Yoga. Der Fokus liegt auf dem harmonischen Funktionieren der Beckenorgane der Frau. Die menstruationsfördernden und fruchtbarkeitssteigernden Methoden finden sich auch in traditionell Hatha Yogatherapie-Sequenzen, im Tantra und in Ayurveda Anwendungen. Genau genommen handelt es sich also nicht um einen neuen, sondern einen wiederbelebten und für den Westen aufbereiteten Yogastil, der häufig als Therapieform angeboten wird und zur Gruppe ‚Hormon Yoga‘ zählt.

Anstrengung: * bis **

Schwerpunkte: Weiblichkeit, Verbesserung der Funktion weiblicher Geschlechtsorgane

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Mischformen

Der Erfolg des Yoga im Westen fachte auch die Kreativität so manchen geschäftsorintierten „Yogis“ an. So entstanden viele Mischtypen, die sich wenig bis gar nicht an der traditionellen indischen Weltanschauen orientieren. Um einige zu nennen:  Yogalates, Boxing Yoga, Dance Yoga, Wasser Yoga, AcroYoga, Aerial Yoga, Ziegenyoga…

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Yogawege

Die sogenannten „Yogastile“, von denen wir hier einige vorgestellt haben, leiten sich alle vom traditionellen Hatha Yoga ab. Generell ist das Ziel des Yoga die Erleuchtung. Hatha Yoga ist nur ein Weg ans Ziel. In unserem Artikel über die traditionellen Yogawege, kannst du herausfinden was hinter den vier Hauptwegen (Karma Yoga, Bhakti Yoga, Jnana Yoga, Raja Yoga) steckt und lesen was Kriya Yoga, Mantra Yoga und Tantra Yoga ist.

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Yoga bei Yog Temple

Wir bieten Yogaklassen und Yogalehrerausbildungen in Österreich, Schweden und Indien an. Dabei liegt uns eine ganzheitliche Herangehensweise am Herzen. Wir möchten unseren Schülern einen tiefen Einblick in das traditionelle Yoga Indiens geben und ihnen am Beginn ihrer spirituellen Reise einen vollen Werkzeugkasten überreichen.

Wir unterrichten alle vier Pfade des Yoga von Karma Yoga über Bhakti und Jnana Yoga bis hin zum Raja Yoga und integrieren somit den traditionellen Hatha Yoga Stil sowie die Ganzheitlichkeit des Sivananda Yogas, die Tiefe des Iyengar Yogas und die Dynamik des Vinyasa Yogas.

Nipun Sharma, Gründer von Yog Temple, wurde in Indien geboren und wuchs mit Yoga im Alltag auf. Er studierte das authentische Wissen des Yogas, welches durch großartige Meister wie Swami Sivananda-Ji und B.K.S. Iyengar-Ji weiterentwickelt wurde.

Nun hat Yog Temple die große Ehre und Freude, dieses großartige und uralte Wissen in Österreich weiterzugeben.

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